10.07.2023, Dresden

Studie zur CO2-Reduktion des Gebäudebestandes ...

Altbau-Fassade in Leipzig

... unter Berücksichtigung der konkreten sächsischen Bedarfszahlen sowie der wirtschaftlichen Randbedingungen veröffentlicht. Ein erheblicher Teil der CO2-Emissionen entfallen auf den Gebäudesektor, so dass für die Erreichung der nationalen Klimaziele erforderlich ist, diese in den nächsten Jahren erheblich zu senken. Die hierfür erforderlichen gesetzlichen Grundlagen finden sich u.a. im Klimaschutzgesetz.

Allerdings unterscheiden sich die energetischen Qualitäten der Wohnungsbestände in den alten und neuen Bundesländern z.T. erheblich. Grund hierfür ist die Sanierungswelle in den neuen Ländern am Anfang der 90-iger Jahre, so dass im Mittel der Energiebedarf der Wohnungsbestände in den neuen Ländern deutlich niedriger ist. Nach aktuellen Erhebungen liegen die mittleren Wärmeenergieverbräche der Gebäudebestände des VSWG deutlich zwischen 70 und 90 kWh/m²a.

Weiterhin verfügt Sachsen über einen der ältesten Gebäudebestände der Bundesrepublik (ein Großteil der Gebäude wurde vor 1945 errichtet), was den Spielraum, weitere CO2-Reduktion über energetische Verbesserungen an der baulichen Hülle zu erreichen, auf Grund der Denkmalsproblematik einschränkt. Der Großteil der nicht denkmalsgeschützten Gebäude in Sachsen verfügt bereits über eine Dämmung der Gebäudehülle, so dass eine weitere Minderung der CO2-Last aus dem Gebäudebetrieb vorteilhaft durch hierfür geeignete CO2-arme oder CO2-freie Versorgungsstrukturen erfolgen kann.

In diesem Zusammenhang ist es jedoch im Vorfeld unerlässlich, eine regional aufgelöste Datenerfassung der Gebäudeenergieverbräuche zu erstellen, um daraus abgeleitet Zielvorgaben zu formulieren, die die strukturellen, sozialen, wirtschaftlichen und demographischen Besonderheiten der Regionen berücksichtigen. Weiterhin ist zu erfassen, welche Kommunen und Quartiere bereits über Nahwärmeversorgungssysteme verfügen, wie sich diese im Hinblick auf die CO2-Belastung der Wärme darstellen und welche Möglichkeiten regional existieren, die CO2-Belastung unter vertretbare wirtschaftlichen Randbedingungen zu senken bzw. welcher Förderbedarf existiert, dies zu erreichen.

Mit der vorliegenden Studie wurden für die wohnwirtschaftlich genutzten Gebäudebestände im Bundesland Sachsen erstmalig die nachfolgend beschriebenen Informationen und Erkenntnisse auf Gemeindeebene auf wissenschaftlicher Basis ermittelt:

  • Erhebung von Wärmeerzeuger, Erzeugerleistung, Verbrauch
  • Einordnung der Wärmeerzeugerleistung im Hinblick auf den erforderlichen Wärmebedarf
  • Ermittlung beheizter/unbeheizter Flächen
  • Einordnung der Gebäude in Baualtersklassen inkl. Angabe der spezifischen Wärmeverbräuche zu diesen Baualtersklassen
  • Bewertung des Verhältnisses Leistung Wärmeerzeuger/Wärmeverbrauch der versorgten Einheiten
  • Regionalisierung nach Energieträger/Versorgungsystem, energetischer Qualität und CO2-Belastung der Wärme auf Ebene PLZ und Landkreis. Bezogen auf den Landkreis grobe Abschätzung des durchschnittlich für die Mieter wirtschaftlich vertretbaren spezifischen Betrages für eine nicht warmmietneutrale Erhöhung der Kaltmiete auf Grund energetischer Maßnahmen
  • Angabe der Größenordnung nicht verifizierbarer Daten mit einer qualitativen und quantitativen Bewertung des Einflusses auf die Gesamtaussage der Studie (Schätzung einer Bandbreite des methodischen und statistischen Fehlers)

Im Ergebnis der vorliegenden Untersuchung wurde ermittelt, dass der mittlere Endenergieverbrauch der wohnwirtschaftlich genutzten Gebäudebestände bei
123 kWh/m²a liegt und damit in der Realität ca. 30 % niedriger ist, als bei der bisher üblichen Bewertung gemäß IWU bzw. nach Baualtersklassen.

Weiternutzung der Ergebnisse:

  • Im Ergebnis soll diese Studie bei der Datenerhebung sowie bei der Erarbeitung kommunaler Wärmenutzungspläne unterstützen
  • Weiterhin bietet die Studie Informationen zum Identifizieren von Hemmnissen und der Erarbeitung von Lösungsstrategien bei der Finanzierung, Umsetzung und Betreibung energieeffizienter Unternehmens-, Gebäude- und Quartierskonzept
     

Hier finden Sie die komplette Studie als Download:

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